Bartrends 2017 – Was erwartet uns 2017 hinter der Bar?

Bartrends 2017
Wir haben 5 bekannte Blogger aus der Barszene gefragt, welche Trends und Entwicklungen uns dieses Jahr noch erwarten.

Wir wollten wissen, ob 2017:

  • wir mit einen neuen Trendcocktail rechnen können?
  • die eine oder andere Spirituose in den Fokus gerät?
  • bestimmte Zutaten und Zubereitungstechniken neu angewandt, oder wiederentdeckt werden?

Natürlich kann man sich irren, wenn man sich alleine darüber Gedanken macht, da Trends spontan entstehen können und nicht immer zuverlässig vorhersagbar sind. Aus diesen Grund habe ich mich für dieses Gemeinschaftsprojekt entschieden!

Wir von cocktailsworld.net und 5 weitere bekannte und etablierte Blogger aus der Barszene machen uns gemeinsam Gedanken zu diesem Thema. Zunächst stellen wir alle Teilnehmer kurz vor und fassen alle Prognosen zusammen mit einen Hinweis auf den Originalartikel..

Am Ende unseres Gemeinschaftsartikels findet ihr die Zusammenfassung in der der Konsens aller Prognosen herausgearbeitet wird. Das Gemeinschaftsprojekt soll an das Phänomen: „Die Weisheit der Vielen – weshalb Gruppen klüger sind als Einzelne“ von James Surowiecki angelehnt sein.

Doch lassen wir zunächst jeden zu Wort kommen!

6 Meinungen und Prognosen zum Thema Bartrends 2017


bar-vademecum.de – Jenever, Mezcal, fortifizierte Weine, Craftproduke und Craftbier

bar-vademecum.de

Armin Zimmermann und Frank Poremba aus Hannover betreiben den Blog bar-vademecum.de. Dieser Blog ist ein sehr guter Ratgeber, wenn es um die historische Ausarbeitung verschiedener Drinks geht. Ebenfalls berichten sie über moderne Drinks, besondere Bars und aktuelle Themen.

Jenever – die logische Fortsetzung des Gintrends

Jenever

Gin ist immer noch ein großes Thema für das Jahr 2017, jedoch ist der Trend wohl vorbei und der Gin-Markt gesättigt. Vorbei sind die Zeiten in den fast jede Woche eine neue Gin-Brennerei aufmachte. Über Jenever und Genever wird in letzter Zeit immer mehr gesprochen und die Tatsache, dass Jenever ein sehr naher Verwandter des Gins ist, lässt vermuten, dass sich hier ein Trend im Anfangsstadium abzeichnet. Außerdem ist Jenever und Genever immer besser in Deutschland verfügbar und man trifft diese Wacholderspirituose in letzter Zeit recht häufig in etablierten Bars an.

Mezcal auf den Vormarsch

Mezcal

Schon seit einigen Jahren wird regelmäßig über Mezcal berichtet und es wurden immer wieder Versuche unternommen diese Agavenspirituose in den Fokus zu rücken. Heute trifft man nicht selten Liebhaber des häufig rauchigen Mezcals an. Es ist etwa vergleichbar wie Liebhaber der rauchigen Islay-Whiskeys, also eher eine Nischenerscheinung. Dennoch kann man beobachten, dass die Bemühungen den Mezcal etwas bekannter zu machen (z.B. durch Messen usw.) zur Zeit erste Früchte tragen. In bekannten Bars in denen zuvor kein Mezcal und Tequila geführt wurde, findet man heute beides. Das scheint wohl daran zu liegen, dass Tequila zu Recht seinen schlechten Ruf verloren hat und Mezcal etwas „neues“ ist mit den man neue und spannende Drinks kreieren kann.

Likörweine und Wermut

Likörweine und Wermut

Über fortifizierte Weine wie Sherry, Portwein, oder Marsala wird in letzter Zeit nicht selten berichtet und haben das Potential Cocktails mit komplexen Aromen zu bereichern. Gerade beim Wermut gibt es schon seit Jahren eine Tendenz des Wachstums, viele neue Produkte und neue Hersteller gibt es seit den letzten Jahren. Ebenfalls eignen sich fortifizierte Weine gut um Cocktails mit einen geringeren Alkoholgehalt zu mixen, ohne dabei auf Säfte und Co. zurückgreifen zu müssen.

Craftprodukte und Craftbier

Craftprodukte und Craftbier

Was man in den letzten Jahren deutlich sehen konnte, ist die Nachfrage nach handwerklich hergestellten Produkten. Eine Abkehr von Massenprodukten findet man auch beim Bier. Craftbier-Brauerein schießen wie Pilze aus den Boden und dies zu Recht. Auch hier ist ein deutlicher Trend erkennbar, dies erkennt man schon allein daran, dass die großen Hersteller versuchen dieses Marktsegment ebenfalls zu bedienen, auch wenn dies meist nicht gelingt.

Hier kannst du den ganzen Artikel von bar-vademecum.de lesen.


cocktailbart.de – Wermut, Low ABV, Regionalität, Genever, Rum, Gin Tonic Coffee

cocktailbart.de
Johann Trasch schreibt auf cocktailbart.de über klassische und moderne Cocktails und bezieht sich damit nicht nur einfach auf die Rezepturen und deren Entstehungsgeschichte, sondern kommentiert die Rezepte mit sehr nützlichen Tipps. Auf seinen Blog stellt er verschiedene Spirituosen und Zutaten vor, die selbst getestet wurden. Außerdem wird der Blog cocktailbart.de mit vielen weiteren Tipps und Nützlichen geschmückt.

Wermut und Co

Wermut un Co
Über Wermut, Sherry und andere fortifizierte Weinen konnte man in letzter Zeit vieles lesen. Es gibt seit den letzten Jahren eine ganze Reihe an neuen Herstellern und neue Produkte. Auch deutsche Hersteller widmen sich den Wermut wie etwa Belsazar und andere. Die Nachfrage nach Drinks mit wenig Alkohol hat sich in den Vorjahren zu einen Mikrotrend entwickelt und auch hier wurde Wermut sehr gern verwendet etwa im Wermut & Tonic. Wir glauben, dass auch 2017 Wermut ein großes Thema sein wird.

Low ABV-Cocktails

Low ABW-Cocktails
Low ABV = low alcohol by volume, ist eine Sparte die wir für 2017 eine hohe Bedeutung zumessen. Darunter gehören leichte Aperitifs die immer häufiger in guten Restaurants das Bier, oder den Wein vor dem Essen, oder begleitend zum Essen ersetzen.

Wermut, Bitterliköre und andere Liköre, die mit Soda, oder anderen Fillern aufgegossen werden, sind auf dem Vormarsch. Auch hier gibt es eine ganze Palette an regionalen Zutaten die auf dem Vormarsch sind.

Regionalität spielt eine wichtige Rolle

Regionalität
Beliebte Brände wie etwa Rum, Wodka, Whiskey und Gin werden vermehrt auch von deutschen Herstellern produziert und das mit großen Erfolg wie man derzeit sehen kann.

Ein gutes Beispiel ist der Revolte Rum, der mal abgesehen von dem Ausgangsprodukt der Melasse in Deutschland gebrannt und gelagert wird.
Auch andere sehr spannende Brände aus Deutschland sind auf dem Vormarsch, wie etwa Bierlikör, oder Gurken- & Rote-Beete-Geist. Alles interessant für aufregende neue Drinks. Für 2017 gehen wir davon aus, dass vermehrt regionale Spirituosen angeboten, oder in Drinks verarbeitet werden.

Welche Spirituose schafft 2017 den Durchbruch?

Immer wieder hört und liest man von Mezcal, Genever und Aquavit, als die Brände die 2017 den Gin als Trendspirituose ablösen. Doch betrachten wir diese 3 Brände genauer.

Mezcal hat Potential, jedoch ist er zur Zeit noch zu teuer und bei den aktuellen Produktionsmengen wird wohl Mezcal kaum bei einem „richtigen Trend“ mithalten können. Daher gehen wir für 2017 nicht von einem echten Mezcal-Boom aus.

Genever
Genever ein naher Verwandter des Gins, ist seit den letzten 2 Jahren immer präsenter. Wir sehen darin 2 Gründe. Der erste Punkt, viele historische Cocktailrezepte wurden in den letzten Jahren wiederentdeckt und in bekannten Bars angeboten, diese verlangten nach Genever als Zutat.

Der zweite Punkt liegt an den Gin-Boom der letzten Jahre, da man nach einer Spirituose suchte die den Gin „ersetzen“ könnte, also etwas Gin-Ähnliches abseits des Mainstreams.

Daher sehen wir beim Genever großes Potential für 2017 und 2018. Für Aquavit konnten wir keine überzeugenden Argumente finden.

Rum und Rhum
Großes Potential sehen wir für 2017 hingegen beim Rum. Es gibt eine große Liebhaberschaft und ein großes Interesse neues zu entdecken. Große Anbieter verschlechtern ihren Rum mit Zucker und deshalb werden auch Nischenprodukte wie Rhum Agricole und Clairin interessant.

Gin & Tonic Coffee – der Trend für 2017?

Gin & Tonic Coffee
Es sind nicht immer bekannte Bartender und Fachleute die als Trendsetter gelten und einen Drink groß machen. Auch Brigitte, Freundin und Co. haben eine große Leserschaft und können einen Trend auslösen, selbst wenn alle voneinander abschreiben. Hier sollten wir den Gin & Tonic Coffee genauer beobachten.

Er wird wie ein gewöhnlicher Gin & Tonic zubereitet und mit Cold Brew Kaffee versetzt. Cold Brew ist ganz nebenbei gesagt ein großer Trend der letzten Jahre. Hier hat man im Grunde 2 Trends miteinander verbunden.

Wir glauben, dass der Gin & Tonic Coffee tatsächlich ein Trend für 2017 sein kann.

Hier findest du den ganzen Artikel von cocktailbart.de.


galumbi.de – Obstbrände, Mezcal, Rhum Agricole, Cocktailbewusstsein und Ausdifferenzierung

galumbi.de
Einige unter euch werden sicher den Blog mit den kleinen Äffchen kennen. Sebastian schreibt über gemixte Drinks von Eigenkreation bis klassisch. Außerdem berichtet er über den einen oder anderen Barbesuch, Spirituosen und weitere nützliche Themen.

Obstbrände auf dem Vormarsch

Obstbrände
Warum Obstbrände als Trendspirituose für 2017? Bekannte Brands vor allem aus Deutschland die im Zuge des Gin-Hypes der letzten Jahre auch Gin in ihr Portfolio aufnahmen, sind vor allem traditionsreiche Unternehmen die eigentlich Obstbrände und Geiste herstellen. Ebenfalls bedienen sie häufig den boomenden Markt an deutschen Whiskey. Diese 2 „neuen Märkte“ rücken die alten Obstler-Brennereien wieder in den Fokus. Es ist naheliegend, dass auch deren eigentliche Traditionsprodukte für 2017 gefragt sind.

Außerdem sind Obstbrände hervorragende Zutaten für Cocktails, die ganze Spirituosen, Sirups und Früchte ersetzen können. Ein weiterer Punkt ist die große Verfügbarkeit und Auswahl.

Leider hatten Obstbrände in der amerikanischen Bargeschichte nur eine geringe Bedeutung und Cocktails mit dem Eau de Vies haben nie Weltruhm erreicht. Hier ist also noch viel Neues zu entdecken.

Mezcal & Tequila

Mezcal & Tequila
Das Angebot an den Agavenbrand Mezcal hat sich in den letzten Jahren sehr stark vergrößert und in den USA werden längst in vielen Bars Drinks mit Mezcal angeboten. Für 2017 erwarten wir auch in Deutschland einen Aufwärtstrend.

Mezcal ist im Vergleich zum Tequila sehr viel facettenreicher und eine Spirituose die keine Tradition in der amerikanischen Bargeschichte hatte. Hier werden sicher einige neue interessante Drinks entstehen.

Tequila ist zur Zeit in einer nie dagewesenen Qualität verfügbar, daher gehen wir ebenfalls von einem Wachstum aus.

Der Rumskandal und Rhum Agricole,

Rhum Agricole
Es ist mittlerweile bekannt, dass einige große bekannte Rum-Hersteller mehr oder weniger Zucker zusetzen, was das Vertrauen natürlich negativ beeinflusst hat. Hinzu kommt eine Verunsicherung, da die Herstellungskriterien nicht immer sehr transparent und von Herstellungsgebiet zu Herstellungsgebiet sehr unterschiedlich sind.

Die Lösung scheint Rhum Agricole aus den französischen Überseedepartements zu sein. Hier gibt es eine EU-konforme Reglementierung. Rhum Agricole bringt wohl 2017 Sicherheit in einen unsicheren Rum-Markt.

Cocktails bekommen eine höhere Bedeutung

Cocktails 2017
Man beobachtet es immer mehr, dass allgemein die Menschen aufgeschlossener gegenüber Cocktails werden, auch wenn einige unter ihnen gemixte Drinks zuvor grundsätzlich abgelehnt hatten. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen entstehen in vielen deutschen Städten, Cocktailbars die ihre Drinks auf hohen Niveau unter die Leute bringen und deutlich mehr zu bieten haben, als bunte Drinks mit Schirmchen.

Auch eingefleischte Whiskey- und Rumliebhaber werden langsam offen für das Thema Cocktails, da es beim Thema Whiskey und Rum in letzter Zeit eher Negativschlagzeilen gab wie etwa NAS-Whiskey und Zucker im Rum.

Das allgemeine Bewusstsein für Cocktails und Barkultur, ist allerdings kein homogenes Phänomen. Die sehr positiven Entwicklungen die man in den Metropolen Berlin, München und Hamburg sehen konnte, kommen meist zeitversetzt in anderen deutschen Städten an. Wir glauben das 2017 ein gutes Jahr dafür ist.

Es wird nicht „Das Barkonzept“ geben

Die Bar hat eine sehr facettenreiche Geschichte und es gab zahlreiche Strömungen und Epochen, die alle ihren Platz hatten. Es gibt also nicht nur die „klassische Bar“. Wir erwarten für 2017 eine deutliche Ausdifferenzierung in den Barkonzepten ähnlich wie in den USA in den letzten Jahren. Es wird Tiki-Bars, klassische Bars, oder Speakeasys geben und Bars die sich auf Highballs, oder Shortdrinks spezialisieren.

Hier findest du den ganzen Artikel von galumbi.de.


schlimmerdurst.net – Obstbrände, Liköre, Amaro und einen Cocktail für 2017


Nach dem Motto: „Das Leben ist zu kurz für billigen Fusel!“, bloggt Helmut auf schlimmerdurst.net über hochwertige Spirituosen und Brände und lässt auch das Thema Cocktails nicht außer acht.

Die üblichen Verdächtigen wirklich auf dem Vormarsch?

Rum wurde bereits 2016 zum großen Thema gemacht, zumindest was man hört und liest. Doch im ersten Quartal 2017, konnten man noch nichts Spürbares feststellen. Beim Brandy sehen wir ebenfalls keinen Trend für 2017.

Auch die Bemühungen den Mezcal eine Bühne zu geben, scheinen nicht ernsthaft zu fruchten. Beim Craftbier wäre ein Aufwärtstrend vorstellbar, aber auch hier muss man noch abwarten.

Die meisten dieser „angehenden Trendthemen“ werden von einflussreichen Autoren der Fachpresse, oder durch die Industrie in die Welt gesetzt. Hier wird häufig die persönliche Meinung, oder der eigene Geschmack wiedergegeben, was durchaus funktionieren kann! Die Branche vertraut nun mal ihren Vorbildern und der Fachpresse. Dennoch sollte man immer etwas skeptisch sein welche Themen nun wirklich in der breiten Masse ankommen.

Von Lichtblitzen und Diversifizierung

Eine Entwicklung für 2017 sehen wir hingegen deutlich. In der letzten Zeit wurden eher unbedeutende Brände zu kurzfristigen, aber spürbaren Trends. Dabei geht es gar nicht um eine bestimmte Spirituose, sondern ganz allgemein um das schnelle auf und ab bestimmter Produkte. Zeitgleich ist immer eine große Diversifizierung zu beobachten. Hersteller vergrößern ihre Produktpalette, es erscheinen unbekannte, oder neue Brands in einer schon fast unübersichtlichen Auswahl.

Für 2017 ist genau das beim Amaro und bei den Obstbränden zu beobachten.

Obstbrände und Amaro

Amaro
Bitterliköre, Obstbrände und vor allem Amaro werden 2017 ein großes Thema sehen, da wir hier wie zuvor beschrieben eine große Diversifizierung erkennen können. Selbst in gewöhnlichen Supermärkten ist eine größere Auswahl genau dieser Produkte feststellbar und bei diversen Onlineshops und Spezialhändlern ist die Auswahl sehr stark angestiegen. Kein Hersteller, oder Vertrieb würde so etwas grundlos machen.

Unangefochten und anhaltend steht auch dieses Jahr der Gin wieder hoch im Kurs. Es gibt einfach keinen vergleichbaren Trend der letzten Jahre wie der Gin-Trend, egal wie oft man ein Ende vorhergesagt hat.

Der Amarosa Cocktail für 2017?

Amarosa Cocktail
Für das Jahr 2017 schlagen wir auch einen passenden Drink vor, den wir im „Ted Haighs Vintage Spirits and Forgotten Cocktails“ gefunden haben. Dieser Drink enthält alle genannten Zutaten für die wir 2017 einen deutlichen Trend prognostizieren.
Amarosa Cocktail

1 Teil Gin, mit einen Teil Kirschwasser und einen Teil Amaro in ein Rührglas auf Eiswürfeln geben, rühren und in eine Cocktailschale, oder Martiniglas abseihen.

Den vollständigen Artikel von schlimmerdurst.net, findest du hier!


schnaps.blog – Premiumbrände, Home-Cocktails und Schnaps made in Germany

schnaps.blog

Christian von schnaps.blog mixt gern den einen oder anderen Drink, probiert sich durch die Spirituosenwelt und berichtet darüber auf seinen Blog. Vor allem für die Mixologen Zuhause findet man allerhand nützliches.

Das Premiumsegment nimmt Fahrt auf.

Premiumbrände

Der Zeit hört man viel auf Blogs und Fachzeitschriften über Genever, Mezcal, Rhum Agricole und andere Abfüllungen, doch wenn wir realistisch sind, wird wohl 2017 keines der genannten Brände den noch anhaltenden Gin-Hype schlagen können.

Doch kommen wir zu einer Entwicklung die man tatsächlich neben den Gin-Trend erkennen kann. Schon allein wenn man die Spirituosenwelt mit offenen Augen beobachtet, kann man dies erkennen. In einfachen Supermärkten landen Spirituosen, die man zuvor nur bei Fachhändlern gefunden hätte in die Regale.
Auf den Karten gewöhnlichen Restaurants werden vermehrt hochwertige Premiumabfüllungen angeboten und „billige“ Brände verdrängt.

Auch große und bekannte Hersteller scheinen dies erkannt zu haben und bieten neben ihren Basisprodukten auch Premiumprodukte an. Das jüngste Beispiel ist der Jägermeister Manifest. Wir gehen 2017 von einem deutlich spürbaren Bewusstsein für hochwertige Spirituosen aus dem Premiumsegment aus.

Mehr regionales für 2017

Der anhaltende Gin-Boom gibt auch vielen deutschen Herstellern einen Platz an der Sonne. Neben Gin kann man in Deutschland bekanntermaßen viel mehr zu entdecken. Whiskey aus Deutschland ist schon einige Jahre ein Thema, aber auch mittlerweile sehr hochwertiger Wodka wird gebrannt. Selbst Rum muss nicht unbedingt aus Übersee importiert werden. Seit neuesten wird auch hier zu Lande hochwertiger Rum gebrannt und gelagert wie etwa der Revolte Rum.

Das Angebot ist also neben den traditionellen Bränden wie Korn und Obstbrände deutlich gestiegen. Die Nachfrage nach regionalen Produkten wird 2017 sicher steigen, was im übrigen auch mit unseren bekannten Qualitätsstandards und Auflagen zu tun hat. In den letzten Jahren hört man ja da nicht viel Gutes zumindest international gesehen wie etwa beim Rum und dessen Zuckerzusatz.

Cocktails für Zuhause

Home-Cocktails

Homebars gab es schon immer, doch auch hier kann man einen deutlichen Trend erkennen. Homebars werden immer professioneller. Das Bewusstsein für gute Drinks steigt, gutes Barequipment und hochwertige Zutaten werden selbst für den Heimbereich angeschafft. Dies wird wahrscheinlich mit den aktuellen gesellschaftlichen Phänomen „Homing“ zusammenhängen.

Gut beobachten kann man diese Entwicklung an den verschiedenen neuen Startups die sich auf die Cocktailzubereitung, oder Spirituosentastings für Zuhause spezialisiert haben. Dazu gehört beispielsweise „Tastillery“ und „Home Cocktails“ um nur 2 zu nennen.

Den kompletten Beitrag von schnaps.blog, könnt ihr hier finden!


cocktailsworld.net – Genever, Mezcal, Rum, Wermut, Regionalität und Homemade

cocktailsworld.net


Wie entwickelten sich Trends in der Vergangenheit?

Wie lassen sich Trends überhaupt messen? Klar man kann den Markt beobachten, auf seine eigene Wahrnehmung vertrauen, oder den zeitlichen Verlauf von Erwähnungen auf Blogs, Zeitschriften usw. verfolgen. Doch sehr zuverlässig ist dies nicht. Ein echter Trend ist ein kollektives Phänomen. Ich habe mir gedacht, falls ein Trend tatsächlich vorhanden ist, sollte dieser sich auch in den Suchanfragen bei den großen Suchmaschinen bemerkbar machen.

Natürlich sollte man ganz klar unterscheiden zwischen Trends die im Mainstream stattfinden und Mikrotrends in gehobenen und etablierten Bars.
Doch untersuchen wir zunächst die großen Trends auf Basis von Suchanfragen und versuchen daraus Rückschlüsse zu ziehen.


Wir alle erinnern uns sicher noch an den Hugo, dass Sommergetränk von 2012. Ein weiteres gutes Beispiel ist der eigentlich recht alte Moscow Mule, der in den letzten Jahren immer beliebter und mit einen obligatorischen Stückchen Gurke ausgestattet wurde. Natürlich dürfen wir Gin & Tonic nicht vergessen, dass Trendgetränk der letzten Jahre bis Heute. Natürlich sind nicht alle hier aufgeführten Drinks gustatorische Highlights, aber ich will mal meine persönliche Meinung außen vor lassen.

In den Chart haben wir noch ein Referenz-Drink eingebaut, der sehr beliebt ist und nicht als Trendcocktail gilt um unsere Beispiele miteinander zu vergleichen.

Betrachten wir den roten Verlauf, also den Hugo. Vor 2012 war der Drink im Grunde wenig bekannt und so richtig beliebt war dieses Gemisch aus Holunder, Minze und Prosecco im Sommer 2012 und war offensichtlich beliebter als der Cocktailklassiker Mojito. Im Sommer 2013 wiederholte sich dieser Trend wenn auch in abgeflachter Form. Schon ein Jahr später war der Trend bereits verpufft und in den Folgejahren ist der Hugo kaum noch relevant. Also alles in allen hatte dieser Drink gerade einmal 2 bis 3 Jahre seinen Platz an der Sonne, mit einen rasanten Aufstiegt und einen raschen Abstieg.

Ein viel konstanteren Verlauf kann man beim Gin & Tonic sehen. Dieser High Ball wird schon seit vielen Jahren gern getrunken und seit etwa 2014 kann man ein etwas stärkeren Anstieg sehen, während auf Fachmessen, in etablierten Bars und in Fachzeitschriften diese Entwicklung sehr viel präsenter war. Den Mainstream erreichte dieser Trend etwas später. 2016 war das Jahr des Gin & Tonics zumindest bis heute. Scheinbar wird sich dieser Trend auch dieses Jahr fortsetzen.

Einen überraschend ähnlichen und zeitgleichen Verlauf nimmt der Moscow Mule ein, auch wenn dieser Drink offensichtlich nicht mit den Gin Tonic mithalten kann.

Was lässt sich nun allgemein aus den Chart ableiten? Es gibt offensichtlich Trends die wesentlich langlebiger sind und Trends die sehr schnell erscheinen und schnell wieder fallen. Die großen Sprünge in den Charts sind übrigens saisonal bedingt. Es wird vor allem zu Feiertagen wie Silvester und im Sommer nach Cocktails gesucht. Natürlich lässt sich daraus nicht explizit ableiten was dieses Jahr passieren wird, außer dass Gin & Tonic und der Moskow Mule wie in den vergangenen Jahren präsent ist. Doch dies untersuchen wir später im Detail. Dieser Chart sollte nur verdeutlichen in welcher Geschwindigkeit ein Trend entsteht und wie langfristig ein Trend sein kann.

Die großen 5

Stellen wir uns zunächst die Frage, wie groß das Interesse an 5 wichtigen Barspirituosen in den letzten Jahren war, um daraus Rückschlüsse für das Jahr 2017 ziehen zu können.


Aus den Chart lässt sich ableiten, dass es im Grunde 2 Spirituosen sind, bei denen ein Aufwärtstrend zu erkennen ist. Beim Rum gibt es seit 2010 einen konstanten Trend nach oben und beim Gin seit 2014 einen sehr starken Anstieg bis Heute. Man kann davon ausgehen, dass die Nachfrage bezüglich Gin und Rum dieses Jahr ansteigt, was sich sicher auch auf die Barkultur auswirken wird.

Besonders die Entwicklung des Rums finden wir sehr interessant, denn auch wir können in unserer Bar erkennen, dass nach hochwertigen Rums und Rhums für den Purgenuss gefragt wird. Hier gibt es noch viel zu entdecken und einen großen Markt der den Bedarf auch decken kann.

Die kleinen 4

In Magazinen und Blogs die sich mit Barkultur beschäftigen, wird für das Jahr 2017 immer wieder auf eher „unbekannte“ Spirituosen, oder Spirituosen die man eingestaubt in der Backbar findet hingewiesen und ein Trend prognostiziert. Wollen wir doch einmal 4 dieser Hoffnungsträger für das Jahr 2017 unter die Lupe nehmen.


Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass wir nicht alle Spirituosen darstellen konnten. Dies muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass diese Brände keinen deutlichen Einzug in unsere Bars finden. Dazu gehört z.B. Arak, oder japanischer Whiskey.

Kommen wir zunächst zu unseren Chart und schauen uns diesen genau an.

Mezcal

Mezcal, der kleine Bruder des Tequilas, bringt ungelagert eine rauchige Note mit sich und ist in letzter Zeit immer mehr in gut ausgestatteten Bars zu finden. Dabei hatte es der Mezcal nicht einfach, denn das schlechte Image des Tequilas, der vor nicht all zu langer Zeit kaum in einer guten Qualität hier in Europa zu „normalen“ Preisen verfügbar war, haftet noch an ihn.

Auch wenn Tequila und Mezcal im Prinzip dasselbe ist und es eine Abgrenzung vor allem durch die blaue Agave und der Anbaugebiete gibt, ist der Begriff „Mezcal“ vielen noch unbekannt, was auch ein Vorteil sein kann. Fast wie ein Markenrelaunch.

Außerdem wurde Mezcal auf Fachmessen und Zeitschriften immer wieder zum Thema gemacht. Aus den Chart lässt sich entnehmen, dass der Mezcal wohl auch langsam beim Mainstream ankommt, denn seit 2013 gibt es einen leichten aber erkennbaren Anstieg der Suchanfragen.

Wir schließen daraus, dass wir 2017 mehr über Mezcal hören werden, wenn auch nur als Randphänomen und nicht als großer Trend.

Genever

Einen ähnlichen Verlauf in den Chart nimmt die Wacholder-Spirituose Genever ein, jedoch ist erkennbar, dass wir gerade am Anfang des Jahres 2017 einen sehr deutlichen Anstieg sehen können, was saisonal bedingt sehr ungewöhnlich ist. Man kann davon ausgehen, dass Genever das Potential hat für 2017 als Trendspirituose zu gelten, was sicher auf den vorangegangenen Gin-Boom zurückzuführen ist.

Aquavit

Beim Aquavit handelt es sich um ein Produkt welches schon lange allgemein bekannt ist, daher ist absolut gesehen das Suchvolumen deutlich höher. In den meisten Bars gilt jedoch Aquavit als absolutes Nischenprodukt und wird ehr selten bestellt. Dennoch kann Aquavit auf Grund des Gin-Booms durchaus Potential haben, auch wenn hier die Basis Kümmel, Dill und andere Botanicals sind. Der Chart zeigt ein langsames und konstantes Wachstum und einen deutlichen Sprung Ende 2016. Ob diese Entwicklung auch in der Bar und nicht nur zu Hause stattfindet wird sich zeigen.

Wir haben vor allem auf Fachmessen ein immer größeres und vielseitigeres Angebot an Wermut-Likören erkennen können und auch im Chart können wir einen deutlichen Anstieg an Suchanfragen erkennen. Für das Jahr 2017 gehen wir davon aus, dass wir in den Bars eine größere und vielseitigere Auswahl finden werden, die auch von den Gästen verlangt wird.

Gin & Tonic Trend

Natürlich ist der Gin & Tonic Boom eine Entwicklung der vergangenen Jahre, dennoch war dieser Trend so einschneidend, dass wir diesen genauer betrachten wollen um die Entwicklung für das Jahr 2017 besser einschätzen zu können.

Gin Tonic Trend

Wir haben uns für eine genauere Betrachtung wichtige Suchbegriffe heraus gesucht, die passend für den Gin & Tonic Trend sind.


Deutlich kann man sehen, dass dieser Trend selbst 2017 auf keinen Fall vorbei ist, es scheint so als würde der Mainstream jetzt erst nachziehen. Man kann dies deutlich auch im normalen Leben sehen. In jeden Supermarkt findet man eine immer größere Auswahl an Tonic Water und Gin, selbst in Buchgeschäften findet man Fachbücher allein für das Thema Gin & Tonic. Im Barbetrieb gibt es immer mehr Gäste die die Aromenvielfalt des Gins zu schätzen wissen und auch nach den passenden Tonic Water fragen, oder gleich nach einer bestimmten Sorte fragen wenn sie zur Tür hinein kommen. Gin & Tonic wird wohl auch 2017 ein großes Thema sein.

Barkultur 2017

Top Bars & Mainstream

Was das flüssige angeht, liegt unsere Prognose für 2017 ganz klar bei Genever, Mezcal, Rum und Wermut. Doch welche Trends kann man neben den Spirituosen noch erkennen?

In den letzten Jahren gab es viele Entwicklungen. Es wurden Sirups und Infusionen mit den Sous Vide Garer hergestellt, Cocktails im hauseigenen Fass gereift, mit den Cold Dripper gearbeitet, Shrubs, Bitters und hauseigene Filler hergestellt, mit Food Pairing wurden überraschend passende Zutaten gefunden…. Man könnte die Liste natürlich ergänzen. Es hat den Anschein, dass wir 2017 an eine Grenze gestoßen sind zwischen dem was theoretisch machbar ist und dem was in der Praxis sinnvoll ist.

Viele Verfahren und Methoden sind natürlich eine echte Bereicherung für die Barkultur, aber finden, wenn überhaupt nur in bestimmten Barkonzepten ihren Platz. In vielen Bars besann man sich auf die Zubereitung klassischer Drinks aus den 19 Jhd., der Zeit vor und nach der Prohibition und wertet die Barkarte mit Twists aus dieser Zeit auf.

Es gibt eine ganze Palette an Möglichkeiten seine Schwerpunkte zu legen und man kann ganz klar sagen, es gibt nicht das „perfekte Barkonzept“ welches überall funktioniert. Ob nun die schicke klassische Bar, die moderne Hipster Bar, oder ganz andere Barkonzepte, alles hat seinen Platz und kann funktionieren.

Doch gibt es Tendenzen die 2017 ganz allgemein gelten?

Meiner Meinung nach werden 2017 besonders regionale Produkte und Produkte von kleinen Herstellern gefragt sein. Ein Gin aus der Region, der in liebevoller Handarbeit hergestellt wird, Kräuter und Gewürze aus der Region, Brände und Geiste aus der Umgebung die in hauseigenen Signaturedrinks in Szene gesetzt werden.

Neben der Regionalität, werden Homemadeprodukte 2017 ebenfalls eine große Rolle spielen und gut ankommen. Das eigene Tonic, eigene Mazerate, hausgemachte Sirups usw. Vieles lässt sich auch in kleineren Bars umsetzen, ohne sich gleich einen Sous Vide Garer, oder einen Rotationsverdampfer anschaffen zu müssen.


Bartrends 2017 – Die Auswertung

Wir haben nun die Meinungen und die Prognosen von 6 unterschiedlichen Bloggern gehört. Jetzt sollte man sich die Frage stellen ob es Gemeinsamkeiten und einen Konsens gibt. Deutlich war, dass fast jeder davon ausgeht, dass Gin auch 2017 ein großes Thema sein wird. Aber in welchen anderen Themen gab es ebenfalls Schnittpunkte? Dazu habe ich eine Infografik erstellt, die die wesentlichen Punkte sehr anschaulich illustriert.

Bartrends 2017

Fangen wir mit den Spirituosen an, von denen man zumindest den einen oder anderen Mikrotrend erwarten kann. Genever, Mezcal, fortifizierte Weine und Rum stehen laut unserer Analyse auf Augenhöhe. Hier kann man davon ausgehen, dass mindestens einer der 4 Brände dieses Jahr sehr gefragt sein wird! Obstbrände und Amaro haben ebenfalls Trendpotential, wurden aber insgesamt weniger genannt, also wird es wohl bei den ersten 4 Bränden bleiben.

Neben den Trendspirituosen wurden auch einige andere Themen und Entwicklungen angesprochen. Sehr einig waren sich alle über das Thema Regionalität, es werden 2017 besonders regionale Produkte in den Fokus geraten.

An zweiter Stelle stehen Craftprodukte, auch diese werden sicher 2017 ihren Platz haben. Alle weiteren Themen wurden insgesamt nur einmal erwähnt und nur zur Vollständigkeit aufgeführt. Vielleicht entpuppt sich ja eines dieser Themen als Trend für dieses Jahr.

Es wurden 2 Drinks vorgeschlagen die zumindest Potential haben. Der Gin & Tonic Coffee und der Amarosa, ob wir im Sommer, oder später etwas von den beiden Drinks hören wird sich zeigen.

Nun sind wir mit unserer Analyse fertig und es bleibt spannend was uns 2017 erwartet.

Auf jeden Fall einen großen Dank an alle Teilnehmer und Prost 😉

Bitte teilen!