Gin

Gin


Gin ist eine Spirituose aus Neutralalkohol meist ein Brand aus Getreide, der mit Aromapflanzen (den Botanicals) mazeriert wird und nach einer Destillation mit Wasser auf Trinkstärke gebracht wird. Die Aromapflanzen können jedoch auch während der Destillation ihre Aromen an die alkoholischen Dämpfe abgeben.

Ein wesentlicher Bestandteil eines Gins ist Wacholder und andere Botanicals wie Koriander, Angelikawurzel, Kassia, Kümmel und Zitrusschalen sind typisch.

Das Ausgangsprodukt für den meist 96 % Neutralsprit kann verschiedenen Ursprungs sein, auch die aromatischen Zutaten sind Sache der Brennmeister und geben jeden Gin seinen ganz persönlichen Charakter. Die Botanicals werden entweder im Neutralalkohol eine gewisse Zeit mazeriert und anschließend findet eine Destillation statt, oder die alkoholischen Dämpfe durchziehen die Botanicals in einen Topf und nehmen die Aromen auf. Beide Verfahren können auch gleichzeitig statt finden. Die Maische kann ebenfalls mit den Botanicals zugesetzt werden.

Ebenfalls gibt es die verschiedensten Brennmethoden die angewandt werden wie etwa das Pot Still Verfahren, oder Vakuumdestillation. Häufig wird nur ein Destillat hergestellt welches dann auf Trinkstärke gebracht wird, oder es werden bestimmte Botanicals getrennt destilliert und hinterher geblendet. Außerdem kann Gin grundsätzlich überall hergestellt werden, denn es gibt nur eine Gin-Gruppe mit Gebietsansprüchen.

Eine Lagerung findet im Prinzip nicht statt, es gibt jedoch einige Hersteller die ihren Gin z.B. in Steingutfässern lagern. Eine Ausnahme bildet die Gruppe der Reserve Gins.

Es gibt verschiedene festgelegte Herstellungsmethoden und Vorgaben was den Alkoholgehalt, die Destillation, die Botanicals, die Zusätze von Zucker und Farbstoffen angeht.



Unterteilung und Gruppierung von Gin

Eine Unterteilung von Gin findet z.B. in der Art der Herstellung statt, manche Bezeichnungen unterliegen bestimmten gesetzlichen Kriterien, damit ein Hersteller diese Bezeichnung auf seine Flasche drucken darf. Kommen wir nun zu den wichtigsten Unterteilungen.

  • London Dry Gin: Neutralsprit darf nur mit natürlichen Botanicals mazeriert werden und dies muss vor der eigentlichen Destillation geschehen. Anschließend findet eine mindestens doppelte Destillation statt. Es dürfen nach der Destillation keine Aromastoffe zugeführt werden. Ein geringer Anteil an Zucker von 0,1 g/l ist erlaubt, dann darf man den Gin jedoch nur noch als London Gin bezeichnen. Außerdem ist ein Alkoholgehalt von 37,5 % Vol. vorgeschrieben.
  • Dry Gin: Dieser Gin entspricht fast den London Dry Gin, hier können jedoch die Aromastoffe vor, während und sogar nach der Destillation zugeführt werden. Auch naturidentische Aromstoffe und Farbstoffe sind erlaubt. Ein Zusatz von Zucker ist jedoch nicht erlaubt.
  • Gin: Entspricht meistens den Dry Gin, jedoch kann hier Zucker zugesetzt werden, auch Aromastoffe und Farbstoffe sind zugelassen. Der Alkoholgehalt ist hier nicht festgelegt. Auch kann im Prinzip ein Neutralalkohol einfach nur mit Aromen versetzt werden ohne eine Destillation.
  • Destilled Gin: Die Gruppe London Dry Gin und Dry Gin sind Untergruppen des Destilled Gin.
  • Old Tom Gin: Ein gesüßter Gin.
  • Sloe Gin: Ein Sloe Gin ist im Prinzip kein Gin, sondern ein Ginlikör, der mit Schlehenbeeren versetzt wurde.
  • New Western Style Gin: Diese Gruppe ist eigentlich ein Kunstbegriff, der sich jedoch in letzter Zeit durchgesetzt hat. Hier wird ein Gin bezeichnet, der die Wacholderaromen in den Hintergrund rückt und dabei andere Aromen dominant sind.
  • Reserve Gin: Beim Reserve Gin, wird der fertige Gin in Holzfässern für eine bestimmte Zeit gelagert.
  • Plymouth Gin: Hocharomatischer meistens mit Honig versetzter Gin, der nur in der Gegend von Plymouth hergestellt werden darf.

Die Geschichte hinter den Gin

Gin Geschichte

Gin hat seinen Ursprung in den Niederlande, dort verwendete man im 17. Jahrhundert den sogenannten Genever als Medizin, eine auf Wacholder basierende Spirituose. Genever gelangte im Holländisch-Spanischen Krieg auf die britischen Inseln, wo er den Namen Gin erhielt. Gin wurde wenig später auch in England destilliert und war ein beliebtes Getränk und wurde vor allem durch die britische Royal Navy auf den britischen Kolonien weltweit verbreitet.

Eine Ursache ist, dass Wilhelm III um 1689 das Wacholderdestillat welches in England selbst hergestellt wurde steuerfrei stellte, während Spirituosen aus Frankreich mit hohen Steuern beaufschlagt wurden.

Im späten 18 Jhd. wurde so ziehmlich jede gebrannte englische Spirituose als Gin bezeichnet, es gab von staatlicher Seite kaum Regulierungen.

Eine Überproduktion von Getreide in den damiligen amerikanischen Kolonien führte zu einer Verbilligung des Gins. Zu dieser Zeit war Gin billiger als Brot, was zu einen massiven Konsum von Gin vor allem in den ärmeren Schichten führte.

Es entstand eine regelrechte Gin-Krise. Man versuchte durch hohe Steuern den Gin künstlich zu verteuern um gegenzulenken.

Um 1791 wurde der Gin-Act beschlossen und für den Gin gab es nun auch deutliche Qualitätsstandarts. Bis in das 19 Jhd. war vor allem der etwas süßere Old Tom Gin der bekannteste Vertreter unter den Ginsorten.

Die einfache Herstellung und die Tatsache das man die verschiedensten Ausgangsprodukte für die Herstellung des Neutralalkohols verwenden konnte, sorgte ebenfalls für die weltweite Verbreitung des Gins.

Zur Zeit der Prohibition in den 20èr Jahren in Amerika wurde Gin auch in den USA beliebt, da sich Gin aufgrund seiner einfachen Herstellung an bot.

Aktuell ist Gin ebenfalls eine wichtige Spirituose, die in Cocktails, pur und vor allem im Gin & Tonic verwendet wird.

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